Ist dein Auto mehr Steh- als Fahrzeug? Dann geht es dir wie den meisten Wiener:innen mit eigenem Pkw. Vielleicht fragst du dich auch bei der Parkplatzsuche nach der dritten Runde um den Block manchmal, ob das eigene Auto überhaupt noch die beste Option ist? Gerade im urbanen Umfeld sind die Alternativen zum eigenen Auto schließlich so vielfältig wie nie, gerade mit Carsharing. Doch bei welcher Fahrleistung lohnt es sich wirklich, ein Auto zu mieten statt zu kaufen? Wir werfen einen Blick auf die Kosten für den eigenen Pkw und ziehen Bilanz.
Wer ein eigenes Auto nicht oft braucht, überlegt es sich heute eher zweimal, ob er dafür an seine Kryptowallet oder Ersparnisse geht – oder gar einen Kredit aufnimmt. Denn selbst bei einem fünf Jahre alten Klein- oder Kompaktwagen beginnen die Preise zwischen etwa 3.500 und 5.000 Euro. Das ist ein beträchtlicher Batzen Geld, den jeder für viele andere Dinge mehr als gut gebrauchen kann.
Ist auch bei dir bald wieder das nächste Service fällig? Wenn du Glück hast, ist dieses Mal nur das kleine dran – im Schnitt kostet es den deutschen Autobesitzer zwischen 250 und 300 Euro. Für das große Service ist eine Summe zwischen 400 und 800 Euro der Durchschnitt.
Diese Kosten sind besonders ärgerlich, wenn das Auto mehr steht als fährt. Doch selbst für diejenigen, die ihr Auto eigentlich so gut wie nie nutzen, ist das Service wichtig, um die Garantiebedingungen des Autoherstellers nicht zu verlieren. Die lückenlose Pflege des Serviceheftes ist zudem eine Voraussetzung, um das Auto auch irgendwann einmal zu einem noch akzeptablen Kurs verkaufen zu können.
Und dann gilt es noch zu hoffen, dass der Profi an der Hebebühne keinen Mangel findet, welcher sich zwischen das Auto und das Pickerl grätscht. Nur rund 20 Prozent aller untersuchten Autos sind absolut mängelfrei. Davon sind 25 Prozent aller aufgedeckten Mängel schwere, die zeitnah zu beheben sind. Doch auch bei den anderen muss früher oder später der Schraubenschlüssel ran. Rund 57 Euro monatlich muss ein Pkw Besitzer mit 10.000 km jährlicher Fahrleistung laut dem Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) für Reparatur- und Wartungskosten für den Golf, also einen durchschnittlichen deutschen Kompaktwagen, zurücklegen.
Der Wertverlust ist einer der größten versteckten Kosten des privaten Pkws, an die Eigentümer eher nicht denken – zumindest solange, bis das Auto weiterverkauft werden soll. Je nach Art der Anschaffung (Preisklasse, Neu- oder Gebrauchtwagen, …) schwankt er stark. Neuwagen sinken in ihrem Wert durchschnittlich um satte 25 Prozent im ersten Jahr. Später verpuffen jährlich circa weitere 5-6 Prozent.
Aber auch unregelmäßige Ausgaben wie der Satz neue Reifen, der je nach gefahrenen Kilometern alle paar Jahre ansteht und der Reifenwechsel selbst, werden von den meisten Autofahrer:innen gedanklich nicht in die Kosten für das eigene Auto miteinbezogen. Weitere oft vergessene Klassiker sind die Vignette, die Gebühren oder für die Waschstraße.
Wie hoch die Kosten für das eigene Auto sind, unterschätzen die meisten Autobesitzer:innen massiv. Eine 2020 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie belegt, dass die tatsächliche Kostenbelastung doppelt so hoch ist, als Autohalter:innen selbst schätzen.
Was passiert, wenn wir Omas Blumenbeet mit unseren vier Rädern beim nächsten Besuch versehentlich umpflügen? Gut, dass die Haftpflichtversicherung obligatorisch ist… Beim Tesla Model 3 geht der volle Versicherungsschutz je nach Anbieter ab 1.300 Euro/jährlich los. Also kommen monatlich mindestens 100 Euro für die Versicherung des eigenen Tesla dazu.
Autsch: Im EU Vergleich ist Österreich bei allen Pkw-bezogenen Steuerabgaben (Mineralölsteuer, Mehrwert- und Umsatzsteuer, Zulassungssteuer, etc.) einer der Spitzenreiter. Mit 2.678 Euro an jährlichen Steuern pro Fahrzeug hat es nach Belgien den höchsten Steuersatz. Zum Vergleich: Deutschland landet mit 1.963 Euro auf Platz 7.
2022 wurde in Österreich die motorbezogene Versicherungssteuer (Kfz Steuer) und die NoVA (Normverbrauchsabgabe, die beim Neuwagenkauf in Österreich nach den CO2 Emissionen berechnet wird) wieder verschärft. Für Pkws, welche nicht zu den effizientesten Fahrzeugen gehören oder Hybrid beziehungsweise voll elektrisch angetrieben sind, wird es dadurch wieder teurer.
Auch bei der Besitzsteuer von neuen effizienten Dieselfahrzeugen oder Benzinern belegte Österreich 2019 nach den Niederlanden im Rahmen einer Studie der Europäischen Kommission aus März 2019 den zweiten Platz im EU Vergleich. Bei dem in der Studie herangezogenen Referenzfahrzeug hat die Besitzsteuer in Österreich und Deutschland folgende Höhe:
Auch bei den Parkgebühren kommt mit dem eigenen Auto eine anständige Summe zusammen. In Wien zum Beispiel fallen für das Parkpickerl zum Beispiel bereits für einen einzigen Bezirk monatlich 10 Euro an. Beim Carsharing hingegen kannst du das Fahrzeug in jedem Stadtgebiet sorgenfrei abstellen, da das Parkpickerl bereits für alle Bezirke inkludiert ist.
Carsharing rechnet sich als Alternative insbesondere für Menschen, die ihr eigenes Auto nicht sehr oft nutzen, aber nicht ganz auf einen Pkw verzichten wollen.
Die Faustregel besagt, dass die Kosten für ein eigenes Auto bei einer Fahrleistung von unter 10.000 km pro Jahr durchschnittlich teurer sind als die Nutzung von Carsharing bei der gleichen Anzahl gefahrener Kilometer.
56 Cent mit dem eigenen Auto, 29 Cent mit Carsharing
Dabei muss nicht einmal ein teurer Neuwagen als privates Auto zum Vergleich herangezogen werden. Selbst ein fünf Jahre alter Ford Fiesta mit 5.000 Euro Anschaffungskosten verschlingt bei 5.000 km Fahrleistung nach einer Modellrechnung des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz pro Kilometer 56 Cent.
Je nach Anbieter kannst du mit Carsharing für 29 Cent pro Kilometer die gleiche Strecke fahren.
Dabei sparst du dir obendrein noch alle Kosten von Anschaffung über Versicherung, Stellplatz/Parkgebühren, Inspektion bis Vignette, und so weiter. Wusstest du, dass du mit ELOOP als Pro Mitglied für nur schlappe 0,23 Cent pro Kilometer fährst?
Genug vom eigenen Auto? Hier kommst du zu unseren Tarifen und Mitgliedschaften.
Welche Vorteile Carsharing als Alternative zum eigenen Auto neben finanziellen noch hat, erfährst du hier.
Quellen:
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